Familiäre Vorbelastung

01.02.2025

Familiäre Vorbelastung: Was bedeutet das für dein Herz? 

Wenn es in deiner Familie Fälle von Herzinfarkt oder Schlaganfall gibt, hast du dich vielleicht schon gefragt: Bin ich auch gefährdet? Die Antwort ist: Nicht zwangsläufig – Bei vielen Risikofaktoren liegt die Wahrscheinlichkeit bei 50%, dass du ihn geerbt hast. 

Selbst wenn du einen Risikofaktor geerbt hast: Genetische Veranlagung spielt eine Rolle, doch du hast es in der Hand, aktiv vorzubeugen und dein Risiko zu minimieren

Hier erfährst du, warum familiäre Vorbelastung wichtig ist, welche Vorsorgeuntersuchungen du machen solltest und wie du dein Herz gesund hältst.

1. Warum kann Herz-Kreislauf-Erkrankungen familiär gehäuft auftreten?

Ein erhöhtes Risiko für Herzinfarkt, Schlaganfall oder Bluthochdruck kann vererbt werden. Besonders aufmerksam solltest du sein, wenn:

  • Eltern, Geschwister oder Großeltern vor dem 55. Lebensjahr (Männer) bzw. vor dem 65. Lebensjahr (Frauen) betroffen waren.
  • Mehrere enge Verwandte betroffen sind.
  • Du bekannte Risikofaktoren wie hohen Blutdruck, hohe Cholesterinwerte oder Diabetes hast.

Aber keine Panik: Genetik ist nicht dein Schicksal! Dein Lebensstil kann einen großen Unterschied machen.

2. Welche Vorsorgeuntersuchungen sind für dich sinnvoll?

Wenn du eine familiäre Vorbelastung hast, ist Vorsorge entscheidend. Hier sind die wichtigsten Untersuchungen:

1. Regelmäßige Blutdruckmessung 🩺

Bluthochdruck schädigt die Gefäße oft unbemerkt. Werte über 130/80 mmHg sollten mit dem Arzt besprochen werden.

2. Cholesterin- und Blutzuckertests

Ein zu hoher LDL-Cholesterinspiegel oder erhöhte Blutzuckerwerte können dein Risiko für Arterienverkalkung und Infarkte erhöhen. Lass deine Werte regelmäßig checken!

3. EKG & Belastungs-EKG

Diese Untersuchungen können Hinweise auf versteckte Herzprobleme oder Durchblutungsstörungen geben – besonders, wenn es in deiner Familie Herzinfarkte gab.

4. Ultraschalluntersuchung der Halsschlagader (Carotis-Sono)

Hier kann man sehen, ob sich bereits Ablagerungen (Plaques) in den Gefäßen gebildet haben – ein wichtiges Frühwarnzeichen für Herzinfarkt oder Schlaganfall.

5. Lipoprotein(a)-Test (Lp(a))

Erhöhtes Lipoprotein(a) ist ein genetischer Risikofaktor für Gefäßkrankheiten. Dieser Wert wird oft nicht standardmäßig getestet – frag gezielt danach!

6. Genetische Tests – in bestimmten Fällen

Wenn enge Verwandte sehr jung Herzinfarkte oder Schlaganfälle erlitten haben, kann eine genetische Abklärung (z. B. familiäre Hypercholesterinämie) sinnvoll sein.

3. Was kannst du tun, um dein Risiko zu senken?

Auch wenn du eine genetische Veranlagung hast, hast du viel in der Hand, um dein Herz gesund zu halten.

Blutdruck im grünen Bereich halten (optimal: unter 120/80 mmHg)
Cholesterinspiegel kontrollieren (LDL möglichst unter 100 mg/dl, bei Risikopatienten unter 55 mg/dl, nach einem Ereignis unter 40 mg/dl)
Täglich bewegen (30 Minuten moderater Sport senkt das Risiko um 30–50%!)
Gesunde Ernährung (mehr Gemüse, Omega-3-Fettsäuren aus Fisch, wenig gesättigte Fette)
Nicht rauchen (Rauchstopp senkt dein Herzinfarktrisiko drastisch)
Stress reduzieren (Chronischer Stress kann den Blutdruck erhöhen)
Genug schlafen (Schlechter Schlaf ist ein Risikofaktor für Bluthochdruck und Diabetes)

Fazit: Du kannst dein Herzrisiko aktiv beeinflussen!

Deine Familiengeschichte ist kein festgelegtes Schicksal, sondern ein Hinweis, besonders gut auf dein Herz zu achten. Mit den richtigen Vorsorgeuntersuchungen und einem herzgesunden Lebensstil kannst du dein Risiko deutlich senken.

Lass regelmäßig deine Werte checken, beweg dich täglich, ernähre dich gesund – dein Herz wird es dir danken!❤️