5. Wenn dir das Abnehmen mit diesen Tipps nicht gelingt...
...dann ist es wichtig, das Gespräch mit deinem Hausarzt zu suchen.
Ernährungskuse deiner Krankenkasse
Es könnte sein, dass deine Krankenkasse Kurse zur gesunden Ernährung anbietet, insbesondere wenn du gesetzlich versichert bist. Diese Kurse sind oft von Experten geleitet und können dir helfen, deine Ernährungsgewohnheiten nachhaltig zu verbessern. In einigen Fällen übernimmt die Krankenkasse auch die Kosten für eine persönliche Beratung bei einer Ernährungsberatin.
Beratung beim Hausarzt
Dein Hausarzt kann dir nicht nur bei Übergewicht oder Adipositas helfen, sondern auch andere gesundheitliche Risikofaktoren überprüfen, die oft damit einhergehen. Dazu gehören Diabetes mellitus, Bluthochdruck und zu hohe Cholesterinwerte. Wenn dein letzter Check-up schon länger zurückliegt, könnte es sinnvoll sein, eine erneute Blutuntersuchung durchzuführen, um wichtige Werte zu überprüfen, einschließlich der Schilddrüsenfunktion.
Schlafapnoe-Screening
Ein weiteres Problem, das mit Übergewicht verbunden sein kann, ist die Schlafapnoe. Diese Erkrankung führt zu Atemaussetzern während des Schlafs, was den Sauerstoffgehalt im Gehirn reduziert und Stresshormone freisetzt, die das Abnehmen erschweren. Wenn du stark übergewichtig bist, schnarchst und dein Partner über Atemaussetzer berichtet, könnte ein Schlafapnoe-Screening sinnvoll sein.
Adipositassprechstunde
Sollte dein Übergewicht ein Ausmaß erreicht haben, das deine Gesundheit ernsthaft gefährdet, kann dein Hausarzt dich an eine Adipositassprechstunde überweisen. In einer solchen Sprechstunde arbeitet ein interdisziplinäres Team aus Ärzten, Ernährungsberatern, Sporttherapeuten und Psychologen zusammen, um dir eine umfassende Betreuung zu bieten. Diese Spezialisten helfen dir, die Ursachen deiner Gewichtszunahme zu verstehen und geben dir gezielte Empfehlungen, wie du erfolgreich abnehmen kannst.
Wenn auch durch die intensive Betreuung in der Adipositassprechstunde keine signifikante Gewichtsreduktion erreicht wird, gibt es heutzutage Medikamente, die zur Gewichtsabnahme beitragen können. Dennoch ist es wichtig zu betonen, dass eine Ernährungsumstellung langfristig der effektivste Weg ist, um ein gesundes Gewicht zu halten.
Die neuen Abnehmmedikamente: Chancen und Risiken
Wegovy basiert auf dem Wirkstoff Semaglutid, der ursprünglich zur Behandlung von Typ-2-Diabetes entwickelt wurde. Diese Medikamente wirken, indem sie das Sättigungsgefühl verstärken und den Appetit zügeln. Patienten können mit einer Inkretintherapie bis zu 15-20% ihres Körpergewichts verlieren. Allerdings ist dieser Erfolg oft nur von Dauer, solange das Medikament eingenommen wird.
Monatliche Kosten können mehrere hundert Euro betragen. In Deutschland übernehmen gesetzliche Krankenkassen die Kosten in der Regel nicht, es sei denn, es liegt eine schwerwiegende Adipositas mit Komorbiditäten vor. Private Krankenversicherungen entscheiden im Einzelfall.
Wie bei allen Medikamenten können auch bei Wegovy Nebenwirkungen auftreten. Zu den häufigsten zählen Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und Verstopfung. Schwerwiegendere Nebenwirkungen wie Entzündungen der Bauchspeicheldrüse oder Gallensteine wurden ebenfalls berichtet.
Wegovy wurde erst 2021 in den USA zugelassen, daher gibt es noch keine umfassenden Langzeitstudien, die die Sicherheit und Wirksamkeit über mehrere Jahre hinweg belegen.
Erste Studien und Erfahrungen deuten darauf hin, dass viele Patienten nach dem Absetzen wieder an Gewicht zunehmen. Dies zeigt, dass eine langfristige Veränderung des Lebensstils, insbesondere in Bezug auf Ernährung und Bewegung, unerlässlich ist, um den Erfolg zu sichern.
Daher sollten diese Medikamente nur unter strenger ärztlicher Aufsicht und als Teil eines umfassenden Behandlungsplans eingesetzt werden.
Adipositaschirurgie
Als letzte Option bleibt die bariatrische Chirurgie, wenn alle anderen Maßnahmen erfolglos bleiben und bereits gesundheitliche Schäden eingetreten sind. Es gibt drei Hauptoperationstechniken:
Magenband: Ein verstellbares Band wird um den oberen Teil des Magens gelegt, wodurch ein kleiner Vormagen entsteht. Dies führt zu einem früheren Sättigungsgefühl.
Magenbypass: Ein Teil des Magens wird abgetrennt, und der verbleibende Magen wird direkt mit dem Dünndarm verbunden. Dadurch wird die aufnehmbare Nahrungsmenge reduziert und gleichzeitig die Aufnahme von Kalorien eingeschränkt.
Schlauchmagen: Hierbei wird ein großer Teil des Magens entfernt, sodass nur noch ein schlauchförmiger Restmagen verbleibt. Auch hier führt das zu einem schnelleren Sättigungsgefühl.
Nach einer solchen Operation müssen Patienten zahlreiche Verhaltensregeln beachten, um den Erfolg der OP zu sichern und Mangelerscheinungen zu vermeiden. Dazu gehört eine lebenslange Einnahme von Vitamin- und Mineralstoffpräparaten, regelmäßige ärztliche Kontrollen und eine angepasste Ernährung.
Wichtig ist zu betonen, dass die Adipositaschirurgie wirklich nur die letzte Wahl ist, wenn alle anderen Methoden keine ausreichenden Erfolge gebracht haben. Denn sie ist nicht ohne Risiken und erfordert eine lebenslange Nachsorge.