Salzreduktion, die Wunderwaffe
Salzreduktion: Weniger Salz, mehr Gesundheit !
30 bis 40% aller Menschen mit Bluthochdruck sind salzsensitiv. Wenn du auch dazugehörst ist Salzreduktion eine wahre Wunderwaffe für dich!
Meine Geschichte
Vom Parkhaus aus war ich gerannt, im Nebenraum schrie in Kleinkind, aber ich hatte es geschafft und saß bei meiner Frauenärztin beim Blutdruckmessen.
"Der ist aber hoch", sagte die junge Schwester. Was? Bluthochdruck? Das konnte nicht sein. Mein Blutdruck war immer eher zu niedrig gewesen. Doch auch beim Nachmessen zeigte sich dasselbe: Deutlich zu hohe Werte, vor allem der untere Wert war deutlich erhöht. Zu Hause das gleiche Bild. Klar, ich hatte viel Stress, aber das war doch neu.
Bluthochdruck war in meiner Familie kein unbekanntes Thema. Meine Mutter und Großmutter hatten beide ab den Wechseljahren damit zu kämpfen. Beide entwickelten im Laufe der Zeit eine durch Arterienverkalkung begünstigte gemischte Demenz. Ich hatte diese Erkrankung und die Hilflosigkeit, die sie mit sich bringt, hautnah miterlebt. Deshalb hatte ich mir fest vorgenommen, frühzeitig zu reagieren, meinen Blutdruck und das Cholesterin im Blick zu behalten.
Also begann ich mit der Medikamenteneinnahme. Aber der Gedanke, jetzt schon auf Medikamente angewiesen zu sein, gefiel mir nicht. Ich wollte diese hohen Werte als Ermahnung sehen, mein Leben gesünder zu gestalten: Abnehmen, mehr Bewegung, Stressreduktion und weniger Salz.
Innerhalb von vier Wochen konnte ich meinen Blutdruck mit einem 500-Kalorien-Fastentag pro Woche, einer ausgewogenen Ernährung und mehr Bewegung deutlich senken. Doch etwas fiel mir auf: Immer wenn mein Mann kochte, war mein Blutdruck außer Rand und Band. Mein Mann kocht hervorragend, gerne deftig und er salzt kräftig. – Offenbar war ich, wie 30-40% aller Menschen mit Bluthochdruck, salzsensitiv.
Interessanterweise vermisste ich das Salz kaum, wenn ich selbst kochte. Ich begann, den Eigengeschmack von Gemüse sogar mehr zu schätzen (obwohl ich zugeben muss, dass Nudeln und Reis ohne Salz eine Herausforderung bleiben).
Ich erfuhr, dass es einen Test gibt, der die Salzsensitivität prüft, aber er muss von medizinischem Personal durchgeführt werden und wird nicht von den Krankenkassen übernommen.
Aktuell wird generell empfohlen, dass Menschen mit Bluthochdruck salzarm essen – doch eine salzarme Ernährung mit nur 5g Salz pro Tag, wie von der WHO empfohlen, ist schwierig umzusetzen. Salz steckt überall drin, besonders in Brot.
Deshalb habe meine Ernährung noch einmal umgestellt: Zum Frühstück gibt es griechischen Joghurt, Haferflocken, Chiapudding oder Leinölquark mit Früchten oder selbstgebackenes, salzarmes Brot. Mittags esse ich beispielsweise gebackenes Gemüse und Kartoffeln mit Fisch, und abends einen Salat mit einer Soße, die nur minimal Salz durch den beigefügten Senf enthält.
Wenn du unter hohem Blutdruck leidest, rate ich dir dringend, eine Woche lang auszuprobieren, ob du salzsensitiv bist. Denn eine salzarme Ernährung kann in diesem Fall viel für deine Gesundheit tun.
Über Salzsensitivität wird derzeit intensiv geforscht, und ich bin sicher, dass es in den nächsten Jahren spannende neue Erkenntnisse geben wird. Zu viel Salz scheint sich bei salzsensitiven Menschen negativ auf die Mitochondrien – die kleinen Kraftwerke in unseren Zellen – und auf das Immunsystem auszuwirken.
Vielleicht wird der Salztest in Zukunft häufiger eingesetzt. Es gibt bereits Hinweise aus Tierversuchen, dass ein selektiver Alpha-1-Rezeptorenblocker bei salzsensitiven Ratten mit einer salzreichen Ernährung besonders gut den Blutdruck senkt. Dieses Medikament ist zwar schon lange auf dem Markt, wird aber bisher nur bei schwer einstellbarem Bluthochdruck eingesetzt. Es erweitert die Gefäße und erhöht die Salzausscheidung über die Nieren.
Bis dahin bleibt uns als bewährte Methode "nur" die salzarme Ernährung – und die ist für viele von uns eine echte Herausforderung, aber auch eine Chance, die eigene Gesundheit aktiv zu verbessern.
Wie viel Salz ist noch okay?
Jetzt mal ehrlich, wie viel Salz denkst du, dass du am Tag so zu dir nimmst? Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) sagt: Maximal 5 Gramm – das ist etwa ein Teelöffel voll. Kleiner Spoiler: Die meisten von uns liegen da deutlich drüber, oft bei 9 bis 12 Gramm am Tag. Kein Wunder, das Salz versteckt sich ja auch überall! Nicht nur in den Chips, sondern auch in Brot, Wurst und Käse.
Salzfalle im Alltag: So trickst du sie aus!
Hier ein paar Tipps, wie du der Salzfalle entkommst und trotzdem lecker isst:
- Finger weg von Fertigfutter: Diese Produkte sind wahre Salzminen! Schau auf die Etiketten und greif zu den salzarmen Varianten. Deine Geschmacksknospen gewöhnen sich schon dran, versprochen!
- Ran an den Herd: Selbst kochen ist der Geheimtipp, wenn du die Kontrolle über deinen Salzkonsum behalten willst. Würze lieber mit Kräutern, Zitronensaft oder Knoblauch. Die machen dein Essen nicht nur gesünder, sondern auch richtig lecker!
- Frisch statt fertig: Frisches Obst, Gemüse, Fleisch und Fisch kommen von Natur aus mit wenig Salz aus. Also: Mehr frische Sachen auf den Teller und du bist auf der sicheren Seite!
- Fertiggerichte checken: Ab und zu muss es schnell gehen, das kennen wir alle. Aber achte darauf, dass du zu den weniger gesalzenen Varianten greifst. Die schmecken oft genauso gut, ohne dass der Blutdruck abhebt.
- Essen gehen – aber clever: Im Restaurant wird oft ordentlich gesalzen. Frag einfach mal nach, ob dein Gericht auch ohne das weiße Gold zubereitet werden kann. Die meisten Köche sind da flexibel.
Fazit: Weniger Salz, mehr Gesundheit – und viel Spaß dabei!
Weniger Salz in deiner Ernährung kann wirklich den Unterschied machen, besonders wenn du zu den salzsensitiven Typen gehörst. Mit ein paar einfachen Tricks und einem neuen Bewusstsein für verstecktes Salz im Essen bist du gut unterwegs zu einem gesünderen Lebensstil. Also, nimm's locker, nimm's leicht – aber bitte weniger Salz! Dein Blutdruck wird es dir danken.