
Was ist Herzschwäche?
Herzschwäche, auch bekannt als Herzinsuffizienz, ist eine der häufigsten Herz-Kreislauf-Erkrankungen weltweit. Sie tritt auf, wenn das Herz nicht mehr in der Lage ist, genügend Blut in den Körper zu pumpen, um den Bedarf an Sauerstoff und Nährstoffen zu decken. Doch was sind die Ursachen, wie äußert sich eine Herzschwäche, und welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es? Das und mehr erfährst du in diesem Artikel.
1. Was ist Herzschwäche?
Herzschwäche ist keine eigenständige Krankheit, sondern das Endstadium verschiedener Herz- und Gefäßerkrankungen. Es gibt zwei Haupttypen:
- Systolische Herzinsuffizienz: Einmal gibt es die Herzschwäche, bei der das Herz eine verringerte Pumpkraft hat und weniger Blut auswirft. Zum Beispiel, wenn nach einem Herzinfarkt eine Narbe entstanden ist oder bei einer dilatativen Kardiomypathie (Eine Erkrankung mit verschiedenen Ursachen bei der das Herz sich aufweitet).
- Diastolische Herzinsuffizienz: Aber auch wenn das Herz steifer wird und sich langsamer füllt, führt das zu den Symptomen einer Herzschwäche. Diastolische Herzschwäche nennt man die Erkrankung. Ursachen sind zum Beispiel zu hoher Blutdruck, oder seltene Erkrankungen bei denen sich Stoffe in den Herzmuskel einlagern (Hypertrophe Kardiomyopathien).
Die Erkrankung kann entweder plötzlich (akut) oder über einen längeren Zeitraum (chronisch) auftreten.
2. Ursachen der Herzschwäche
Es gibt viele Auslöser, die das Herz überlasten und schließlich zu einer Herzinsuffizienz führen können:
- Koronare Herzkrankheit (KHK): Verengte Herzkranzgefäße reduzieren die Durchblutung des Herzens.
- Bluthochdruck: Ein dauerhaft erhöhter Blutdruck belastet das Herz.
- Herzinfarkt: Beschädigt das Herzgewebe und schwächt die Pumpfunktion.
- Herzklappenerkrankungen: Engstellen (Stenosen) oder Undichtigkeiten (Insuffizienzen) können die Herzarbeit erschweren.
- Herzrhythmusstörungen: Schnelle oder unregelmäßige Herzschläge beeinträchtigen die Pumpleistung.
- Andere Ursachen: Diabetes, zu viel Alkoholmiss, entzündliche Herzerkrankungen oder genetische Faktoren können das Herz ärgern und schädigen.
3. Symptome einer Herzschwäche
Die Beschwerden hängen vom Schweregrad und der Form der Herzinsuffizienz ab:
Typische Beschwerden:
- Atemnot: Besonders bei Belastung oder im Liegen.
- Müdigkeit: Selbst einfache Tätigkeiten werden anstrengend.
- Wassereinlagerungen (Ödeme): Vor allem in den Beinen, Knöcheln oder im Bauchbereich.
- Gewichtszunahme: Durch Flüssigkeitsansammlungen.
- Husten: Oft nachts, trocken oder mit schaumigem Auswurf.
Schwere Symptome:
- Herzrasen oder unregelmäßiger Puls.
- Schwindel oder Ohnmachtsanfälle.
- Plötzliche Atemnot (Lungenödem).
4. Wie stellt man eine Herzschwäche fest?
Die Diagnose erfolgt durch eine gründliche Untersuchung und spezielle Tests:
- Anamnese und körperliche Untersuchung: Ausführliche Befragung durch deinen Arzt bringt meist schon viele wichtige Informationen zusammen. Bei der körperlichen Untersuchung gehören das Abhören des Herzens, das Erkennen von Wassereinlagerungen dazu.
- Echokardiographie (Herzultraschall): Zeigt die Pumpfunktion und mögliche strukturelle Probleme.
- EKG: Erkennt Herzrhythmusstörungen oder Anzeichen eines Infarkts.
- Bluttests: Spezielle Laborwerte wie BNP oder NT-proBNP weisen auf eine Herzschwäche hin.
- Röntgen oder MRT: Zur Darstellung des Herzens und der Lunge.
5. Behandlungsmöglichkeiten
Die Behandlung hängt von der Ursache und dem Schweregrad der Herzschwäche ab. Ziel ist es, die Symptome zu lindern, die Lebensqualität zu verbessern und die Lebenszeit zu verlängern.
Medikamentöse Therapie:
- ACE-Hemmer oder Angiotensin-Rezeptorblocker: Entlasten das Herz und senken den Blutdruck.
- Betablocker: Reduzieren die Herzfrequenz und stabilisieren den Herzrhythmus.
- Diuretika: Helfen, überschüssige Flüssigkeit aus dem Körper auszuleiten.
- Mineralokortikoid-Rezeptor-Antagonisten (MRA): Reduzieren Entzündungen und verhindern Umbauprozesse im Herzgewebe.
- SGLT2-Hemmer: Eine neuere Wirkstoffgruppe, die bei Herzinsuffizienz mit und ohne Diabetes eingesetzt wird.
Sacubitril/Valsartan (Entresto) ist ein modernes Medikament, das bei hauptsächlich bei der chronischen Herzinsuffizienz mit reduzierter Pumpfunktion (HFrEF) eingesetzt wird. Es kombiniert zwei Wirkstoffe: Sacubitril (ein Neprilysin-Inhibitor) und Valsartan (ein Angiotensin-Rezeptorblocker). Diese Kombination schützt das Herz vor Überlastung und verbessert die Pumpleistung. Dadurch verbessern sich oft die Lebensqualität und Belastbarkeit. Dieses medikament senkt langfristig den Druck auf das Herz, sodass es effektiver arbeiten kann.
Interventionelle und chirurgische Maßnahmen:
- Herzklappenoperationen: Bei Klappenerkrankungen.
- Implantierbare Geräte: Herzschrittmacher oder Defibrillatoren stabilisieren den Rhythmus und verbessern die Pumpfunktion.
- Herztransplantation: In schwersten Fällen bei Therapieversagen.
Lebensstiländerungen:
- Gewichtsmanagement: Bei Übergewicht.
- Kochsalzarme Ernährung: Reduziert Flüssigkeitsansammlungen.
- Regelmäßige Bewegung: Sanfte Ausdaueraktivitäten stärken das Herz.
- Alkohol- und Nikotinverzicht: Schützt das Herz zusätzlich.
6. Prävention: Wie kannst du Herzschwäche vermeiden?
- Bluthochdruck kontrollieren: Regelmäßig Blutdruck messen und behandeln.
- Cholesterin senken: Gesunde Ernährung und Bewegung fördern die Gefäßgesundheit.
- Risikofaktoren minimieren: Diabetes gut einstellen, nicht rauchen, Alkohol in Maßen.
- Früherkennung: Regelmäßige Herzuntersuchungen helfen, Erkrankungen rechtzeitig zu erkennen.
Fazit: Herzschwäche ist behandelbar
Herzschwäche kann schwerwiegende Folgen haben, ist aber mit moderner Medizin gut behandelbar. Frühzeitige Diagnose und eine individuell angepasste Therapie können die Lebensqualität erheblich verbessern. Achte auf Symptome wie Atemnot oder Müdigkeit und zögere nicht, einen Arzt aufzusuchen. Dein Herz verdient die beste Pflege – es schlägt für dich! ❤️