Was ist Vorhofflimmern?
Vorhofflimmern ist eine Herzrhythmusstörung, bei der die Vorhöfe des Herzens unregelmäßig und oft sehr schnell schlagen. Statt sich ordentlich zusammenzuziehen, wie es normalerweise der Fall ist, beginnen die Vorhöfe chaotisch zu "flimmern" und arbeiten nicht mehr effektiv.
Was ist Vorhofflimmern?
- Vorhofflimmern - eine der häufigsten Rhythmusstörungen
- Was ist eigentlich Vorhofflimmern?
- Warum ist der Puls bei Vorhofflimmern oft so schnell?
- Wo beginnt das Vorhofflimmern?

1. Vorhofflimmern - eine der häufigsten Rhythmusstörungen
Wenn du 45 Jahre alt bist, liegt deine Chance irgendwann Vorhofflimmern zu bekommen bei 33 Prozent.
Vorhofflimmern ist damit eine der häufigsten Herzerkrankungen.
Ist das schlimm? Jein!
Die meisten Menschen haben trotz Vorhofflimmern eine praktisch normale Lebenserwartung. Aber diese Rhythmusstörung erfordert meist, dass du dauerhaft Medikamente einnehmen musst. Und sie benötigt wie jede chronische Krankheit einen gesunden Lebenstil und ab und zu etwas Aufmerksamkeit!
2. Was ist eigentlich Vorhofflimmern?
Vorhofflimmern ist eine Herzrhythmusstörung, bei der die Vorhöfe des Herzens unregelmäßig und sehr schnell schlagen. Statt sich ordentlich zusammenzuziehen, beginnen die Vorhöfe chaotisch zu "flimmern" und arbeiten nicht mehr effektiv.
Wie ein Orchester ohne Dirigent macht jede Herzmuskelzelle was sie will.
Wie funktioniert das Herz normalerweise?
Der Sinusknoten
Normalerweise wird unser Herzschlag durch den Sinusknoten gesteuert, der im rechten Vorhof sitzt.
Dieser Knoten ist der Taktgeber des Herzens, der Dirigent über ein großes Orchester.
Die Vorhöfe
Im rechten Vorhof wird das weinrote, sauerstoffarme Blut gesammelt, das über die Venen aus dem Körper wieder zum Herzen gebracht wird. Im linken Vorhof sammelt sich das hellrote, sauerstoffreiche Blut, dass aus der Lunge zum Herzen fließt.
Was passiert bei Vorhofflimmern?
Bei Vorhofflimmern senden die Pulmonalvenen plötzlich schnellere und chaotische elektrische Signale über die Vorhöfe– oft mehr als 350 Impulse pro Minute.
Wie pubertäre Störenfriede, die mit fliegenden Papierkügelchen die ganze Klasse aufschrecken. Keiner tut mehr was er soll.
Diese schnellen Impulse bringen die Vorhöfe dazu, nicht mehr koordiniert zu arbeiten. Sie "zucken" nur noch und pumpen das Blut nicht mehr richtig in die Kammern.
Ein Musikstück ohne Dirigent entsteht. Schräge Jazzmusik, von Musikern, die nicht zusammenarbeiten und keine Songstrukturen würdigen. Es tut in den Ohren weh.
15 bis 30% weniger Leistung bei Vorhofflimmern
Das Gute ist: Die Vorhöfe sind vor allem dafür da, Blut zu sammeln. Auch wenn sie nicht richtig pumpen, gelangt das Blut weiterhin in die Herzkammern, wenn sich das Herz entspannt– wie bei einer Saugpumpe.
Trotzdem: Um 15 bis 30 % sinkt das Herzzeitvolumen bei Vorhofflimmern. (Das Herzzeitvolumen ist die Menge an Blut, die das Herz pro Minute pumpt.)
Die Herzkammern selbst pumpen in den meisten Fällen trotz des Vorhofflimmerns weiterhin kräftig, manchmal aber deutlich schneller als sonst.
3. Warum ist der Puls bei Vorhofflimmern oft so schnell?
Der AV-Knoten, der die elektrischen Signale von den Vorhöfen zu den Kammern weiterleitet, ist bei Vorhofflimmern überfordert.
Ich stelle mir einen überforderten Fließbandarbeiter vor, wenn das Fließband plötzlich schneller läuft.
Er leitet einen Teil der vielen chaotischen Impulse weiter, was zu einem schnellen und unregelmäßigen Puls führt. Der Herzschlag kann bei Vorhofflimmern bis zu 160 Schläge pro Minute erreichen, was zu Herzrasen und Unwohlsein führen kann.
4. Wo beginnt das Vorhofflimmern?
Vorhofflimmern beginnt häufig in den Pulmonalvenen, die das sauerstoffreiche Blut von der Lunge in den linken Vorhof transportieren. In den Mündungsstellen dieser Venen gibt es spezielle Gewebeareale, die abnormale elektrische Signale erzeugen können.
Dort in der letzten Reihe sitzen also die 14-jährigen Unruhestifter in ihren Jogginghosen. Mit selbstgebauten Schleudern aus Lineal und einem Gummi verschießene sie ihre mit Spucke verklebten Papierbälle.
Diese gestörten Signale breiten sich unkontrolliert über die Vorhöfe aus und führen zu der unregelmäßigen elektrischen Aktivität, die Vorhofflimmern kennzeichnet.
Zusätzlich können auch andere ungewöhnliche Impulsgeber in den Vorhöfen (sogenannte ektopische Foci) diese chaotischen elektrischen Signale auslösen und das Vorhofflimmern fördern.
Schlau statt schlapp
Nur ein informierter Patient kann optimal auf sich aufpassen. Nur wenn du weißt, welche Möglichkeiten es gibt, kannst du für dich eine gute Entscheidung treffen. Herzschwäche und Schlaganfall bei Vorhofflimmern treten oft auf, weil Medikamente nicht genommen werden. Wenn du verstehst, welche Komplikationen bei unbehandeltem Vorhofflimmern auftreten können, und wie häufig die auftreten, kannst du deinen Alltag so organisieren, dass du die Tabletten nicht vergisst.
Lies weiter und werde auch du zum Experten, und gönne deinem Herzen die Aufmerksamkeit die es braucht, um mit dir gesund alt zu werden!
Fazit:
Super, dass du dich mit dem Thema Vorhofflimmern beschäftigst. So kann diese häufige Herzkrankheit frühzeitig festgestellt werden.
Denn: Vorhofflimmern muss behandelt werden, um das Schlaganfallrisiko zu senken, die Herzfunktion zu schützen und unangenehme Symptome zu lindern.
Mit modernen Behandlungsoptionen, wie Blutverdünner, Medikamente zur Rhythmus- und Frequenzkontrolle oder Ablationsverfahren, lässt sich das Risiko für Komplikationen erheblich verringern.
Bei richtiger Behandlung können viele Menschen mit Vorhofflimmern eine nahezu normale Lebenserwartung haben.